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Camsex im Homeoffice verboten | So prüde sind die Bayern

Camsex im Homeoffice verboten | So prüde sind die Bayern

Gerade in der Welt der Homosexuellen verdient sich der eine oder andere sein Geld damit, indem er erotische Shows oder Camsex vor der Kamera für Geld anbietet. Wer das jedoch aus einer privaten Wohnung tut, dem kann die Dienstleistung verboten werden.

Das Münchner Verwaltungsgericht hat entschieden, dass Pornodarsteller nicht mehr von Zuhause aus arbeiten dürfen, so wie im Fall „Natalie Hot“. Fünf Nachbarn hatten sich über die Tätigkeit der Person beschwert, die sich für Geld vor der Kamera auszieht.

Dem Gericht zufolge muss die Person sogar ihre Tätigkeit aufgeben. Grund hierfür ist, dass die Dienstleistung nicht mit dem zugrunde liegenden Baurecht konform ist. Zitat des Urteils: „Die Tätigkeit findet in nicht unerheblichem zeitlichen Umfang statt und dient dem am Wohnort angemeldeten Gewerbe der Klägerin, also der dauerhaften und regelmäßigen Erwerbstätigkeit“.

Genau das hatte das Landratsamts Mühldorf am Inn bereits in diesem Jahr festgestellt. Das Münchner Verwaltungsgericht hat das Verbot nun bestätigt. Die Pornodarstellerin hatte konkret ein Verbot für kommerziellen Camsex in ihrer Wohnung erhalten. Bei einem Verstoß droht ihr ein Zwangsgeld von 2000 Euro.

Kommerzieller Camsex in Privatwohnung verboten

Dass das Münchner Verwaltungsgericht diese Auffassung nun bestätigt hat, kann weitreichende Folgen für alle haben, die Geld mit Dienstleistungen vor der Kamera verdienen. Ob die Bayern in diesem Fall besonders prüde sind, lässt sich nicht eindeutig beurteilen. Im Fall „Natalie Hot“ gibt es in der Nachbarschaft sowohl ein Grafik-, als auch ein Vermessungsbüro. Das wird jedoch als nicht störend empfunden. Dies seien Ausnahmen, die mit der Tätigkeit der Pornodarstellerin nicht verglichen werden können.

Ein Grund für die Entscheidung des Gerichts sei Lärm und ein hohes Verkehrsaufkommen. Über tagelanges Rasenmähen oder ähnliches regt sich jedoch niemand auf. Offenkundig ist dem Gericht die Branche der Erotik bis hin zu Pornografie ein Dorn im Auge. Normalerweise erhalten Betroffene in Fällen der gewerblichen Nutzung genauere Auflagen zu Arbeitszeiten oder zum maximalen Lärmpegel als Mittelweg, mit dem alle Beteiligten zufrieden sind. Doch im Fall Natalies gab es direkt ein Verbot.

Wer von euch Camsex anbietet und in einer Kleinstadt oder einem ländlichen Dorf lebt, sollte sich genau überlegen, welchen Nachbarn man was erzählt. Vor neugierigen Blicken hilft bekanntermaßen ein einfacher Vorhang am Fenster. Hält man es mit den Nachbarn aber doch nicht mehr aus, hilft nur noch eines: Wegziehen aus der prüden Nachbarschaft.

Zu lauter Sex führt zur Kündigung?

Dass Lärm durch Sex zu Problemen führen kann, wird auch in einem anderen Fall deutlich. So hat wieder das Verwaltungsgericht München entschieden, dass ein Vermieter eine Kündigung aussprechen darf, wenn Anwohner durch lauten Sex gestört werden (Az: 417 C 17705/13). In diesem Fall nutzte ein Mann eine Sexschaukel für sein Liebesleben. Diese erzeugte nach der Aussage der Nachbarin quietschenden Lärm.

Erfolgen nachts „sexuelle, sportliche und quietschende Geräusche“ entspricht das nicht dem normalen Mietgebrauch. Letztendlich musste der Mieter seine Wohnung nach richterlicher Auflage räumen.

Fazit

Das Thema Erotik scheint für die Bayern ein großes Problem zu sein. Und das bestätigen auch die Gerichtsurteile. Wer beim Sex zu laut ist, sollte auf Beschwerden reagieren und Möglichkeiten schaffen, zu laute Geräusche zu vermeiden. Im BDSM-Bereich eignet sich hierzu ein praktischer Knebel. Quietschende Matratzen können durch Matratzen mit Schaumstoffkern ersetzt werden. Dann gibt es auch keinen Ärger mit den Nachbarn wegen zu lautem Sex.

Wer sein Geld mit Sex vor der Kamera verdienen möchte, sollte besonders achtsam sein. Aktuell sieht es so aus, dass Ihr diese Tätigkeit nicht als Hauptberuf von Zuhause aus durchführen dürft. Also: Vorhänge zuziehen und Fenster schließen, um nicht den Zorn der Nachbarn zu ernten.