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Bondage für Anfänger: So fesselst du deinen Freund

Bondage für Anfänger: So fesselst du deinen Freund

Seit Firthy Shades of Gray interessiert sich die Welt zunehmend für Fesselspielchen. Viele möchten die Techniken selbst einmal ausprobieren, doch die Unwissenheit vieler sorgt auch für Gefahren. Unser Beitrag zeigt euch, was es mit Bondage auf sich hat und welche Techniken und Risiken es gibt.

Wenn wir von Bondage reden, dann haben wir zwei definierte Rollen: Den Fesselnden und den Gefesselten. Der Fesselnde wird in der Regel als Top, Rigger oder als Master bezeichnet. Die gefesselte Person ist der Bottom, Sub oder Sklave. In dem Rollenspiel wird eine künstliche Überlegenheit des Top gegenüber dem Bottom erzeugt. Dieses „sich-in-die-Hände-des-anderen-begeben“ nennt sich Power Exchange.

Die beteiligten Personen sprechen vor einer Bondagesession über ihre eigenen Grenzen. Es ist besonders wichtig, dass der Fesselnde die Grenzen des Bondagesubs vorher kennt. Das Spiel basiert dabei auf gegenseitigem Vertrauen, denn nur mit Vertrauen wird die Session reizvoll und aufregend. Zusätzlich muss ein Codewort abgemacht werden, eine Art Stoppwort, das der Sub dem Bondagemaster mitteilt, falls er die Session abbrechen möchte. Bei deutschen BDSM- und Bondagepartys ist das Stoppwort „Mayday“ gängig.

Wer noch keine Bondage-Erfahrungen hat, sollte von extremer Bondage absehen, denn es kann gefährlich sein, wenn man sich selbst überschätzt. Auch wenn der Sklave immer an sein Limit gehen möchte, ist es ratsam, jede Bondage-Session vernünftig von Session zu Session zu steigern. Gleiches gilt für Bondage-Zugehör wie Knebel, Masken oder Nippelklemmen. Auch hier gilt es, behutsam vorzugehen und schrittweise die Intensität zu steigern.

Die ersten Fessel-Utensilien: Was brauche ich zum Fesseln?

Wollt Ihr einfach nur erste Bondage-Erfahrungen machen, solltet Ihr euch ein Bondage-Set kaufen. Damit könnt Ihr ein paar einfache Bondage-Praktiken ausprobieren. Bei solchen Sets müsst Ihr euch in der Regel keine Gedanken um komplizierte Bondageknoten machen. Die Manschetten sind da meist mit einem Klettverschluss versehen und können so leicht an- und abgelegt werden. Ein Schal dient gut als Augenbinde, wenn das Set diese nicht beinhaltet.

Viele Bondagesets enthalten auch einen kleinen Flogger oder ein Paddle, mit dem Ihr euren Partner verführen könnt. Ein Paddle hat meist eine weiche und eine harte Seite. Damit könnt Ihr euren Partner sanft oder grob züchtigen.

Bei den Bondage-Sets für Anfänger benötigt Ihr nicht unbedingt eine umfassende Bondage-Anleitung. Damit ist es eine gute Gelegenheit, das Fesseln für sich zu entdecken, kostengünstig und ohne riskante Praktiken.

Wie fessel ich meinen Freund?

Die wohl bekanntesten Fessel-Techniken sind der Spread-Eagle und der Hogtie. Dazu müsst Ihr dem Sub Hand- und Fußmanschetten anlegen und braucht noch ein paar Seile.

Spread-Eagle: Der Begriff stammt eigentlich aus dem Sport. Es geht darum, seine Arme auszustrecken und die Beine zu spreizen, sodass aus dem Körper ein X entsteht. Daher nennt sich diese Technik auch „Spread-X“. Wir verwenden diese Körperposition, um den Sub ans Bett zu fesseln. Dabei werden die Handmanschetten oberhalb des Betts an den Ecken mit einem Seil befestigt und die Füße an den unteren Ecken vom Bett. Damit liegt der Bondageslave ausgeliefert vor dem Master.

Hogtie: Diese Stillstellung wird gerne bei Nutztieren angewandt, um ihre Flucht zu verhindert. Bei Personen verhindert es ebenso, dass sie weglaufen können. Der Sub legt sich dazu mit dem Bauch auf den Boden. Die Hände werden auf dem Rücken zusammengebunden, zum Beispiel mit einem Seil oder indem die Handmanschetten mit einem Karabinerhaken verbunden werden. Dann werden die Füße ebenso verbunden, die Beine werden angewinkelt und die Füße werden mit den zusammengebundenen Handgelenken verbunden. Damit ist die Ruhigstellungsfessel vollzogen. Der Abstand der Handfesseln, welche mit den Fußfesseln verbunden sind, sollte nicht zu klein sein, da diese Form der Fesselung die Wirbelsäule stark beansprucht.

Bondage Spread Eagle und Hogtie

Hogtie und Spread-Eagle sind die beliebtesten Fessel-Positionen.

Wie bei allen Fesselungen gilt: Es sollte zeitlich nicht übertrieben werden. Bei Anfängern reichen 10min in einer Position schon vollkommen aus, bis man in eine andere Position übergehen kann.

Das Fesseln ist an sich sehr vielseitig. Ihr könnt Körperteile spreizen oder sie zusammenbinden. Ihr könnt euren Partner an Gegenständen oder Möbeln wie einem Stuhl fesseln, oder sogar den Körper komplett aufhängen, wobei letzteres ausschließlich von Profis durchgeführt werden sollte.

Bondage wird aber nicht nur mit Gurten aus Leder, Gummi oder Kunststoff durchgeführt Traditionell wird seit Jahrhunderten mit Seilen gefesselt. Daher nennt sich die ursprüngliche Fessel-Technik Rope Bondage. Wenn Ihr die Lust verspürt, mit Seilen eine Bondage-Session durchzuführen, solltet Ihr euch als Anfänger ein Set mit dicken Baumwollseilen kaufen. Die Seile sollten eine Länge von mindestens 5 bis 10m haben.

Kombiniert wird Bondage übrigens gerne mit allen möglichen Fetischen. Viele finden es aufregend, in einem Latexanzug verpackt eingeschnürt zu werden. Andere kombinieren Ihren Kleidungsstil, z.B. als Skater und lassen sich so von Ihrem Partner fesseln. Es gibt unzählige Kombinationsmöglichkeiten.

Bondage-Varianten

Es gibt sechs Arten von Bondage. Diese werden nicht nach der angewandten Fessel-Technik eingeordnet, sondern anhand des Zwecks der Fesselung.

Zweckbondage: Der Sub wird gefesselt, damit er bewegungsunfähig ist. Das reicht vielen schon aus, um eine erhöhte Erregung zu verspüren. Das Ärgern mit kleinen Folterinstrumenten steht hier nicht im Mittelpunkt.

Folterbondage: Der Sub wird in eine unangenehme Position gebracht, die ihm selbst kleine Schmerzen zufügt. Die Qual steht hier klar im Vordergrund.

Zierbondage: Besonders aus Bondage-Partys ist diese Form der Fesselung vertreten. Es geht darum, den Sub ziervoll zu verschnüren, indem ein Seilharness kunstvoll den Körper verschnürt. Die Fesselung soll bestimmte Körperteile besonders betonen und zeitgleich die Arme und Hände des Gefesselten bewegungsunfähig machen.

Meditatives Bondage: Zentrales Ziel ist hier das Erreichen eines überwältigenden mentalen Zustands des Subs. Der Sklave soll Gefühle entwickeln, die er so zuvor noch nicht hatte.

Devicebondage: Um den Sub zu quälen und zu dominieren, wurden von den Sexshops extra Maschinen und Pranger entwickelt, die das Quälen unterstützen. Der Sub kann so in ein Gestell aus Stahl eingespannt werden und wird so bewegungsunfähig. Kombiniert mit Fickmaschinen bringt es den Sub in eine Form der Qual, die voll automatisiert abläuft. Der Master kann die Intensität der Maschine einfach per Knopfdruck regulieren.

Selfbondage: Der Sub fesselt sich hierbei selbst. Detailliert findet Ihr die Infos dazu im unteren Abschnitt unter Selfbondage.

Was mache ich mit dem Gefesselten?

Wer noch keine Erfahrungen als Bondage-Master hat, stellt sich die Frage, was er mit dem Gefesselten anstellen soll. Viele Gefesselte werden durch das sogenannte Cumcontrol bis zur Ekstase stimuliert. Wenn dem Sub das Gefesselt-Sein gefällt, könnt Ihr eure Bondage-Session mit allen möglichen BDSM-Toys ergänzen. Die Auswahl ist dabei immens und Ihr könnt alles verwenden, was euch und dem Sub gefällt.

Verwendet Vibratoren, Dildos und Buttplugs oder auch Peitschen, Paddles, Flogger oder Federn zum Kitzeln. Es gibt auch Kombinationen aus Dildos und Peitschen. Damit könnt Ihr alle möglichen Dominanz-Spiele durchführen. Brustklammern können das Erlebnis weiter intensivieren. Es kommt eben ganz darauf an, was Ihr beide mögt.

Für Männer gibt es spezielle Keuschheitsgürtel, die eine Erektion verhindern, oder Ihr verwendet eine Hoden-Parachute, um an den Eiern des Mannes zu ziehen. Eine Penispumpe kann genauso verwendet werden, um das beste Stück des Mannes weiter zu erregen. Ein Penisring verstärkt und verlängert die Erektion übrigens.

Ich bin Single, will aber aufs Fesseln nicht verzichten

Ist kein Partner vorhanden, der euch fesselt, gibt es Möglichkeiten, mit denen Ihr euch selbst fesseln könnt. Wenn Ihr euch selbst fesselt, braucht Ihr Mechanismen, die euch aus der Fesselung nach einer bestimmten Zeit wieder befreien. Dazu eignet sich zum Beispiel ein Eisschloss, das sich nach Ablauf einer Zeit wieder öffnet. Es gibt aber auch mechanische Varianten. Seid kreativ!

Beim Bondage gibt es eine wichtige Regel: Lass den Gefesselten nicht alleine. Das geht beim Selfbondage verständlicherweise nicht. Daher muss die Selbstfesselungstechnik vorab genau durchdacht werden. Ihr müsst auch stets ein Notfall-Release einbauen, falls sich euer Schloss nicht öffnen lässt oder etwas Unerwartetes passiert. Lest euch dazu die vielen Ratgeber für Selfbondage genau durch, bevor Ihr damit beginnt.

Wer Selfbondage betreibt, sollte von Techniken, welche die Atmung reduzieren, die Finger lassen. Im Notfall kann so etwas nämlich tödlich enden, zu gefährlich für Selfbondage-Praktiken.

Fazit

Bondage ist eine Wissenschaft für sich. Wenn sich beide Partner auf das Spiel einlassen, kann es jedoch ein unvergessliches Erlebnis werden. Ihr müsst darauf achten, dass Ihr als Anfänger nicht direkt zu komplexe Bondagetechniken anwendet. Beginnt mit Einsteigersets für Fesselspielchen und steigert euch schrittweise. Achtet als Fesselnder immer auf euren Partner und nehmt jedes Signal von ihm wahr. Habt für den Notfall eine Schere parat, mit der Ihr beim Seilbondage zu feste Knoten schnell wieder lösen könnt.

Beachtet Ihr all das, steht eurem Fifthy Shades of Grey Abend nichts mehr im Weg.
Viel Spaß beim Fesseln.