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Gay Cruising: Ratgeber

Eine in der schwulen Szene verbreitete Praktik zum schnellen anonymen Sex ist das Cruising. Es gibt jedoch ein paar Dinge, die du beim Cruisen beachten solltest. Wir haben dir hier die interessantesten Informationen zum Cruising zusammengestellt.

Was ist Gay-Cruising

Eigentlich stammt der Cuising-Begriff aus der Sprache der Seefahrer und bedeutet, dass zwei Schiffe um sich herumfahren bzw. sich kreuzen. In der Gay-Welt bedeutet Cruising: Herumstreifen oder Herumfahren, um einen Sexpartner zu finden und Gleichgesinnte homosexuelle Männer zu treffen. Das Besondere an Gay-Cruising-Orten ist, dass die Männer, die vor Ort sind, meistens direkt Lust auf Sex haben. Damit entfällt der komplizierte Schritt zu erfahren, ob derjenige, der dir gegenüber steht, überhaupt Lust auf Sex hat. Denn diese Frage ist bereits geklärt.

Die Orte, wo man sich zum Cruisen trifft, nennt man Cruising Area. Das können Toiletten in Kaufhäusern sein, Raststätten an Autobahnen, öffentliche Schwimm- und Freibäder, U-Bahnhöfe oder Parks und Wälder. Das Cruising an solchen Orten wird eher als wildes Cruisen bezeichnet. Wer es kontrollierter mag und Sex in einer gesicherten Umgebung haben möchte, für den sind Gay-Szene-Clubs, Fetischpartys, Gay-Saunen oder Darkrooms genau das richtige.

Ist cruisen noch zeitgemäß?

In Zeiten des Internets gibt es Dank den schwulen Plattformen wie Gayromeo, Grindr oder Scruff zahlreiche Möglichkeiten, schnell einen willigen Sexpartner in der Nähe zu finden. Das Cruisen ist eher ein Kennenlernen der alten Schule. So kannst du als Cruisender deinen Jagdinstinkt ausleben, ohne zu wissen, was dich genau erwartet. Du gehst durch das recht dunkle Labyrinth eines Darkrooms oder einer Gaysauna und kannst so deine künftigen Sexpartner finden. Das Abchecken, ob man sich sympathisch ist, geht in der realen Welt deutlich schneller als in der virtuellen Homowelt. Denn im realen Leben gibt es eben nicht die mittels Photoshop bearbeiteten Bilder, um die Figur aufzupeppen.

Cruisen ermöglicht Sex mit Personen, die du vorher gar nicht kanntest. Damit kann der Sex anonym bleiben, weder du, noch dein Sexpartner muss vieles über dich erfahren. Ein großer Vorteil des Gay-Cruising ist, dass man sich nicht online mit einem Profil auf einer schwulen Dating-Seite präsentieren muss. Denn das könnten vielleicht auch Kollegen oder Freunde sehen, denen du möglicherweise nicht alle deine sexuellen Neigungen offen präsentieren möchtest.

Manche finden es auch besonders erregend, mit mehreren Sexpartnern nacheinander Sex zu haben. Bei einem Sexdate zuhause ist das schwierig und erfordert einen enormen Organisationsaufwand. Ein Dreier, Vierer oder Fünfer mit sexwilligen Personen ist meistens überhaupt nicht durch Dates zu organisieren. Beim Cruising entfällt dieser Aufwand. Denn dort sind einfach alle vor Ort, die Sex suchen.

Wie erkenne ich einen Sexpartner?

Schwules Radar

Viele Heteros sind der Meinung, Gays direkt erkennen zu können. Die Realität beweist oft das Gegenteil. Als Homo erkennst du andere Schwule aber bereits oft an ihrem Verhalten. Manche nennen das Schwules Radar, oder auch Gaydar. Ein Indiz ist beispielsweise ein sehr prüfender Blick beim Vorbeigehen eines Fremden oder ein starrender Blick in die Augen. Die schwulen Anzeichen sind vielfältig, doch jemand, der zur Cruisen unterwegs ist, wird sich durch solche Signale zu erkennen geben.

Zwinkern

Wie du weiß, findet ein Großteil der Kommunikation bei Menschen durch Mimik und Gestik statt. Erhältst du ein sympathisches Zwingern, ein nettes Lächeln oder versucht dir dein Gegenüber mit den Augenbrauen eine Richtung zu zeigen, ist das meist ein klares Indiz, dass du einen Cruising-Partner gefunden hast.

Sich umdrehen

Du gehst an einem heißen Typen vorbei, bist dir aber immer noch nicht sicher, ob er mit dir in die Kiste will? Dann drehe dich nach ihm um und schaue ihm hinterher. Macht der Fremde das genau so, scheint wohl ein gegenseitiges Interesse zum Cruisen vorzuliegen.

Interesse durch Gesten

Wie reagiert man seinem Gegenüber, um sein Interesse zu verdeutlichen? Beim Cruising setzt man in der Regel klare Zeichen. Du zwickst dir zum Beispiel einfach in deine eigenen Brustwarzen oder fasst dir direkt in deinen Schritt. Damit ist auch für den anderen klar, welche Absichten du hast. Beginnt am Pissoir jemand plötzlich, sich einen herunter zu holen, ist das Zeichen auch mehr als eindeutig.

Kleidung zur Erkennung

Manch einer lernt seine Cruising-Partner gerne doch vorab im Internet kennen. Dagegen spricht prinzipiell auch nichts. Um sich gegenseitig zu erkennen, wird oft ein bestimmtes Kleidungsstück oder ein Kleidungsstil vereinbart. Das kann auch einfach ein getragener Aktenkoffer sein, der als Erkennungssymbol zum Gay-Cruising dient.

Fetischliebhaber tragen oft direkt ihre Fetischklamotten, zum Beispiel aus Leder oder auch Latexkleidung. Damit ist das Erkennen des Gegenüber noch einfacher.

Es gibt noch weitere Zeichen zur Erkennung. Beispielsweise gibt es die klassischen Hanky-Codes. Das sind farbige Taschentücher, die du aus der linken oder rechten Hosentasche hängen lässt. Damit symbolisierst du dem anderen deine Vorlieben, Fetische und deine aktive oder passive Rolle. Heutzutage sind solche Taschentücher allerdings etwas aus der Mode gekommen, sodass man die Hanky-Code-Tücher kaum noch sieht. Falls du mehr über Hanky-Codes erfahren möchtest, schaue doch mal in unserer Liste der Hanky-Code-Farben nach.

Arten des Cruising

Wildes Outdoor-Cruising

Vor allem in städtischen Bereichen gibt es zahlreiche Cruising-Areas in Parks oder auf Parkplätzen. Der Sex entsteht hier recht wild, es gibt keinen von der Öffentlichkeit getrennten Bereich, wo der Sex stattfindet. Auch in Freibädern, Badeseen oder an Stränden findet das wilde Outdoor-Cruising oft statt.

Indoor-Cuising

Mit Indoor-Cuising wird erst einmal das Cruisen in Innenräumen bezeichnet, sodass der Sex nicht draußen stattfindet.

Gay-Cruising in öffentlichen Bereichen

Ob in Einkaufszentren, öffentlichen Toiletten, Schwimmbädern oder anderen öffentlichen Gebäuden. Beim Indoor-Cruising in öffentlichen Bereichen findet anonymer Sex statt, mit der Gefahr, dass Passanten es mitbekommen könnten. Manch ein Lokal hat auch schon von seinem Hausrecht Gebrauch gemacht und die Cruising-Session unterbrochen.

Gay-Cruising in geschützten schwulen Bereichen

Wer Bedenken hat, dass er durch den Sex in der Öffentlichkeit Ärgernisse erregen könnte, für den gibt es zahlreiche Alternativen. So gibt es vor allem in den größeren deutschen Städten wie Berlin, Hamburg oder Köln gezielte Clubs zum Cruisen. An die Clubs sind oft Darkrooms angeschlossen, wo sich die Leute zum Cruisen treffen können.

Der Erfolg beim Cruising

Bist du ein total schüchterner Typ und traust du dir es eh nicht zu, andere attraktive Männer anzusprechen? Dann wird deine Erfolgsquote beim Cruising eher gering ausfallen. Denn zwei Dinge sind der absolute Lustkiller: Schüchternheit und Scham. Dich wird keiner in den Busch zerren, um mit dir Sex zu haben, wenn du sie Leute schämend anstarrst.

Offenheit ist hier das Zauberwort. Und umso offensiver du an die Sache herangehst, umso höher sind deine Erfolgschancen. Ab und an kassiert natürlich jeder mal einen Korb. Aber das ist vollkommen normal. Wer von sich selbst behauptet, er war beim Cruising, wusste aber nicht, ob die anderen Bock auf Sex mit ihm haben, sollte in sich gehen. Denn beim Cruising, ob in der Gaysauna, im Park, in den Cruising-Areas oder in den Klappen sucht eigentlich jeder Sex. Warum stellst du dir dann überhaupt noch die Frage, ob die anderen Sex suchen? Wenn du nicht weißt, wie du einen Cruising-Partner ansprechen sollst, frage ihn einfach nach Feuer oder nach der Uhrzeit. Schon ist das Eis gebrochen und du wirst sehen, dass sich ein erstes Gespräch schnell entwickeln kann.

Ein wichtiger Hinweis zum Schluss: Gay-Cruising ist auch mit allerlei Gefahren verbunden. Du solltest niemals ungeschützten Geschlechtsverkehr mit Unbekannten haben. Nutze daher zum Cruising immer ein Kondom. Die einschlägigen Cruising-Areas wie Gay-Saunen oder Fetischclubs legen oft eine Vielzahl von Kondomen aus, die du gerne benutzen kannst. Achte auch darauf, dass niemals Kinder in der Nähe sind. So gehst du unangenehmen Diskussionen oder gar rechtlichen Konsequenzen aus dem Weg.

Wie stehst du zum Thema Cruising? Hast du schon Erfahren mit dem anonymen Sex gemacht? Lass uns daran teilhaben und erstelle einen Kommentar.