Warum sagt man Blasen und nicht Saugen?
Warum sagt man Blasen und nicht Saugen?
Eigentlich saugt man beim Oralverkehr am Penis, warum sagt man im Volksmund dann jedoch Blasen, wo doch gar nicht geblasen wird? Wir sind dem Blasen auf den Grund gegangen und haben uns die verbreiteten Theorien genauer angesehen.
Eigentlich heißt die Sexpraktik Fellatio und nicht Blasen. Bei dieser intimen Oralsexpraktik wird der Penis durch die Lippen, die Zunge und den Mund stimuliert. Wird der Penis bis in den Rachen geschoben, spricht man vom Deepthroating. Doch ob in englischer Sprache oder im Deutschen: Es heißt immer Blasen bzw. Blowjob, doch keiner sagt: Los, saug mir einen. Stattdessen heißt es umgangssprachlich: "Jemanden einen Blasen". Nur wo kommt dieser Ausdruck her?
Die Herkunft des Blasens
Es gibt mehrere Theorien, woher der Begriff Blasen stammen könnte. Die erste ist optischer Natur, die anderen leiten sich aus der Sprache oder der Etymologie ab. Wenn wir nach der Optik gehen, geht es schlichtweg darum, wie die Sexpraktik bei der Durchführung aussieht. Der blasende Partner öffnet den Mund zu einem O, als wollte er das Mundstück einer Flöte in den Munde nehmen. Beim anschließenden Fellatio sieht es so aus, als würde der aktive Sexpartner wie bei einem Musikinstrument blasen, um Töne zu erzeugen. Wegen dieser Ansicht von Außen könnte der Begriff "Blasen" entstanden sein.
Eine andere Theorie meint, der Begriff könnte sich in der englischen Sprache aus dem sogenannten "blowoff" in den USA entwickelt haben. Zu Deutsch heißt das einfach, etwas ohne große Anstrengung beenden. Somit könnte der daraus entstandene Blowjob das Ende einer enormen Gefühlserregung erzeugen. Bereits in den 1930er Jahren nutzten Prostituierte gerne den Satz: "I will blow you off", was "Ich werde deinen Druck ablassen" bedeutete.
Das sagen die Engländer zum Blowjob
Auch die Engländer haben ihre eigene Theorie. Denn dort wurden Prostituierte als Blowies oder Blower bezeichnet. Gemeint ist dabei, dass sie sich liebevoll um den Penis des Mannes kümmerten. Der Penis wurde von den Engländern beiläufig Whorepipe, also Hurenflöte genannt. Also wiederum eine Art Musikinstrument, das normalerweise geblasen wird. Dass man jedoch saugt, statt bläst, war jedem klar.
Die Arbeit wurde gerne als "Below Job" bezeichnet, also eine Arbeit unterhalb der Gürtellinie. Daraus wurde schnell der Begriff "Blow Job". Andere Sprachen haben den Begriff einfach übernommen, sodass wir heute vom Blasen sprechen, obwohl wir eigentlich lutschen und saugen.
Mehr Theorien zum Oralsex
Es gibt noch eine weitere Theorie mit indoeuropäischen Wurzeln. Übersetzt man das Blasen nämlich, heißt es soviel wie "zum Schwellen bringen". Das ist bei einem Blow-Job ja tatsächlich der Fall, dass der Penis zum Schwellen gebracht wird.
Übrigens: Für die Nerds und ganz Exakten unter uns: Der medizinische Begriffs für das Blasen lautet "Coitus per OS".
Tipp für Profils: Wer Deepthroating praktizieren und seinen Würge-Reflex unter Kontrolle bringen möchte, der sollte beim Eindringen des Penis ausatmen. So kann der Penis tief in den Rachen eindringen.
Es gibt auch noch weitere Wörter, die ein Schmunzeln in ihrer Herkunft erzeugen. Ein Beispiel ist das Wort Ficken. Man nannte das Hin- und Herbewegen von Spielsteinen beim Mühle-Spielen auch ficken. Denn in dieser Situation war man in der Zwickmühle (früher: Fickmühle). Welche Bewegungen heute beim Ficken gemeint sind, kannst du dir sicherlich vorstellen.
Das war unser kurzer Ausflug in die Vergangenheit. Wenn dir unser Beitrag gefällt, teile ihn bei Facebook oder Twitter mit deinen Freunden. Und wenn du Neuigkeiten aus der Erotikwelt nicht verpassen möchtest, dann trage dich in unseren kostenlosen Newsletter ein.